PASSAGE TO FUDARAKU
Häufiger als Selbstverbrennung war jedoch ein ritueller Selbstmord namensFudaraku tokai, bei dem sich der Weltflüchtige in ein zugenageltes Boot einschließen ließ, das von der Südspitze der Halbinsel Kii aus in den offenen Pazifik losgeschickt wurde. Dort vermutete man das Paradies Kannons, Fudaraku.4 In diesem Fall steht jedoch das Selbstopfer nicht im Vordergrund, denn das Erreichen des Paradieses noch während der eigenen Lebenszeit wurde zu mindest von den Pionieren dieser Praxis für möglich erachtet. Allerdings hoffte man im Falle des eigenen Todes auf „Hinübergeburt“ in Kannons Paradies. So oder so ging es also um das Erreichen dieses Paradieses, sei es als Lebender oder als Toter.
Die extremste Form der Selbstopferung, für die es Beispiele aus Japan gibt, ist die Selbstmumifizierung. Dabei nehmen Mönche Monate hindurch nur giftige pflanzliche Extrakte zu sich, sodass sie letztlich in völlig ausgezehrtem Zustand verhungern, ihre Körper aber anschließend nicht verwesen. Einige Mumien dieser Art sind aus Nord-Japan bekannt, der letze Fall ereignete sich 1903.
Buddhistische Selbstopferungsrituale