woensdag 29 augustus 2018

INOUE YASUSHI




PASSAGE TO FUDARAKU

Häufiger als Selbst­ver­bren­nung war jedoch ein ritueller Selbstmord namensFudaraku tokai, bei dem sich der Welt­flüch­tige in ein zu­gena­geltes Boot ein­schließen ließ, das von der Süd­spitze der Halb­in­sel Kii aus in den offe­nen Pazifik los­ge­schickt wurde. Dort ver­mutete man das Para­dies Kannons, Fudaraku.4 In diesem Fall steht jedoch das Selbst­opfer nicht im Vorder­grund, denn das Errei­chen des Para­dieses noch wäh­rend der eige­nen Lebens­zeit wurde zu min­dest von den Pio­nieren dieser Praxis für mög­lich erachtet. Aller­dings hoffte man im Falle des eigenen Todes auf „Hinüber­geburt“ in Kannons Para­dies. So oder so ging es also um das Erreichen dieses Pa­ra­die­ses, sei es als Lebender oder als Toter.
Die extremste Form der Selbstopferung, für die es Beispiele aus Japan gibt, ist die Selbst­mu­mifi­zierung. Dabei nehmen Mönche Monate hin­durch nur giftige pflanz­liche Extrakte zu sich, sodass sie letztlich in völlig ausge­zehr­tem Zu­stand ver­hungern, ihre Körper aber an­schließend nicht ver­wesen. Einige Mumien dieser Art sind aus Nord-Japan bekannt, der letze Fall ereignete sich 1903.


Buddhistische Selbstopferungsrituale